3 1/2 Jahre KulturScouts Bergisches Land!

von der Realschule Vogelsang aus Solingen
veröffentlicht am 17. Februar 2021

KulturScouts Bergisches Land – Wir sind (waren) dabei

Seit 3 1/2 Jahren sind wir, die 10b, die KulturScout-Klasse. Das heißt: Einmal pro Halbjahr besuchen wir einen außerschulischen Lernort, testen das Programm und geben Rückmeldung. So waren wir bereits in der
Sternwarte Solingen und erkundeten die Welt der Sternbilder und der dazugehörigen Geschichten. Ein tolles
Erlebnis, den Sternen so nahe zu sein.

Im Sommer fuhren wir dann nach Overath und begaben uns auf die Spuren des Aggergolds. Ein spannendes
Naturerlebnis, bei dem deutlich wurde, wie das Eingreifen des Menschen Natur und Vegetation verändert.
Abgeschlossen wurde der Besuch, bei dem wir von den KulturScouts wegen der langen Anreise sogar einen
Reisebus zur Verfügung gestellt bekamen, von einem Gang durch die Agger, um die grüne Schlacke zu finden (das Aggergold), die von der Erzverarbeitung früherer Jahre noch im Flussbett zu finden ist. Dieser Besuch ließ sich in Klasse 7 sehr gut in den Biologieunterricht integrieren, da die ökologischen Aspekte des Eingreifens des
Menschen in die Natur offenbar wurden.

Unser zweites KulturScout-Jahr begann mit dem Besuch des Remscheider Tournee-Theaters. Gesehen haben wir das Stück „Die Weiße Rose lebt“. Hier wurde versucht, die Thematik des Widerstandes gegen
Einschüchterung und Hass in die heutige Zeit zu übertragen. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden diese Themen dann noch einmal aufgegriffen und ausdiskutiert. Diese Thematik war sicherlich schwere Kost und nicht unbedingt einfach zu fassen, hat bei uns aber den Wunsch verstärkt, mehr zu erfahren, sodass wir planten, im zweiten Halbjahr des letzten Schuljahres, die alte Synagoge in Wuppertal zu besuchen und eine Fotoausstellung gegen das Vergessen.

Danach besuchten wir das Neanderthal-Museum und schlüpften in die Rolle von Kriminalbiologen. Wir
erfuhren Details über die Unterschiede im Knochenbau von Männern, Frauen und Kindern, prähistorischen Humanoiden und Affenartigen. Dann mussten wir Knochenfragmente identifizieren und zuordnen. Wir stellten Verletzungen fest und stellten Vermutungen über die Todesursache an – ein spannender Tag in der Steinzeit-Werkstatt des Neanderthal-Museums. Dieser Besuch hätte evtl. besser in einen sechsten Jahrgang gepasst, da hier der Bau des Menschen und Sexualkunde als Themen des Biologieunterrichts auf dem Lehrplan stehen. Wir haben es nun im Bereich Gesundheit-Krankheit eingebaut.

Im letzten Jahr konnten wir in der Papiermühle Alte Dombach an der Sonderausstellung „Ist das möglich?“ teilnehmen, eine Mitmachausstellung, in der wir unterschiedliche Materialien auf Festigkeit, Elastizität und Reißfestigkeit untersuchen konnten. Wir lernten, dass die Japaner ganze Kampf-Rüstungen aus Papier
herstellten, die besser hielten als unsere aus Metall. Am Ende wurde in einem Quiz im Stile von „Wer wird
Millionär“ abgefragt, was zuvor erarbeitet wurde. Eine sehr motivierende und aktivierende Herangehensweise an die Materialkunde.

Die KulturScouts haben das Angebot einer Sonderausstellung "Ist das möglich?" von der Papiermühle Alte Dombach wahrgenommen.

Copyright: RS Vogelsang
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Besonders packte es uns aber im Röntgenmuseum in Lennep. Die Ausstellung war so aufgebaut, dass die Klasse in kleine Gruppen aufgeteilt, mit einem iPad durch die Räumlichkeiten ging und an unterschiedlichen Stationen Aufgaben löste und bearbeitete. Hierbei wurden Punkte gesammelt, die in eine ewige Bestenliste
eingetragen wurden, wobei wir auf Rang 5 landeten, ein sehr gutes Ergebnis. Hier lernten wir viel über
radioaktive Strahlung, die Anfänge der Röntgenuntersuchungen und ihre Auswirkung auf die Medizin – Eine spannende Schnitzeljagd.

Die KulturScouts haben das Angebot Durchleuchtet! vom Deutschen Röntgen-Museum wahrgenommen.

Copyright: RS Vogelsang
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Im November reisten wir erneut nach Engelskirchen und erkundeten im Kraftwerk Ermen und Engels Aspekte
der Stromversorgung und Stromerzeugung. Wieviel Strom verbrauche ich eigentlich und wofür? Wie wird
Strom produziert und was passiert, wenn Energieträger wegfallen? Was ist im Falle eines Blackouts? Was ist
dann wichtig und was nicht? An 5 Stationen wurde probiert, gerechnet und getüftelt. Passend zur Diskussion
über die Energiewende, gab es hier noch ein paar Denkanstöße.

Die KulturScouts haben das Angebot Die Stromwerkstatt vom LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels wahrgenommen.

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Als letzte Station auf unserer KultourScout-Tour besuchten wir in Bergisch Gladbach eine Fotoausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung. Wir haben Portraits von Flüchtlingen gesehen, etwas über ihre Hintergründe erfahren und in Form von Briefen und inneren Monologen versucht, uns in ihre Lage zu versetzen und nachzuvollziehen, was Flucht eigentlich bedeutet. Auf Grund der Tatsache, dass wir unsere Besuche fast ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolvierten, haben wir noch einen Umweltbonus in Form eines weiteren Besuchs gewonnen, den wir aber wegen der Corona-Krise nicht wahrnehmen können, schade! Geplant war ein Besuch der Alten Synagoge in Wuppertal.

Die KulturScouts der Realschule Vogelsang besuchten die Ausstellung „Flucht früher, Flucht heute“der Autorin Marie-Louise Lichtenberg mit einem anschließenden Workshop. Dieser fand im Rahmen des Projekts „KulturScouts Bergisches Land“ am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Kooperation mit dem Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises statt und gab den Jugendlichen einen Einblick in die Schicksale geflüchteter Menschen.

Copyright: RS Vogelsang
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