Filmprojekt: Eine Reise in die Vergangenheit mit Philomena Franz, Zeitzeugin und Ausschwitz-Überlebende
Die KulturScouts der LVR-Schule am Königsforst und der Nelson-Mandela-Gesamtschule
waren an der Entstehung des Films mit Philomena Franz beteiligt.
veröffentlicht im Januar 2021
"Was gab Ihnen die Kraft zu überleben?", "Was hat die sogenannte Rassentrennung aus Ihren Freundschaften gemacht?" oder "Woher nahmen Sie all den Mut, z.B. den SS-Leuten zu widersprechen?" Diese und weitere Fragen richten Schüler*innen zweier KulturScouts Klassen an Philomena Franz und wirken somit auf besondere Weise an der Entstehung des Filmprojekts mit.
Vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Ausschwitz Birkenau von der Roten Armee befreit. Anlässlich des Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist ein persönliches Zeitzeugen-Interview mit Philomena Franz, einer Ausschwitz-Überlebenden aus Bergisch Gladbach im Auftrag des Kulturamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises entstanden. Bei diesem ganz besonderen Projekt durften zwei KulturScouts-Klassen Film-Paten werden und durch Fragen an Philomena Franz zur Entstehung des Films beitragen. Beteiligt waren die KulturScouts-Klassen der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach und der LVR-Schule am Königsforst in Rösrath. Letztere wird durch die Dr. Jürgen Rembold Stiftung als Pate großzügig bei ihrer Teilnahme am KulturScouts Projekt unterstützt.
Der Film ist bis zum 31. März 2021 auf der Homepage des Rheinisch-Bergischen Kreises unter www.rbk-direkt.de/gedenktag-27.- januar.aspx abrufbar. Interessierte, die den Film im Kontext von Erinnerungs- und Bildungsarbeit nutzen möchten, können sich beim Kreiskulturamt telefonisch unter 02202 132770 oder per Mail an kultur@rbk-online.de melden.
Philomena Franz ist eine deutsche Sintizza die sich als Autorin und Zeitzeugin seit vielen Jahren in der Erinnerungskultur und Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus und Holocaust engagiert. Mit nunmehr 98 Jahren berichtet Philomena Franz von ihrem Leben, um auch den heutigen Generationen die Schrecken des nationalsozialistischen Regimes durch ihre ganz persönliche Geschichte in Erinnerung zu rufen.
Durchgeführt wurde das Patenprojekt im Rahmen des Geschichtsunterrichts in der Schule, in dem die Schüler*innen die deutsche Vergangenheit und besonders die Zeit des Nationalsozialismus thematisierten. Dabei konnten Sie durch die Zeitzeugin Philomena Franz und ihre Biografie „Zwischen Liebe und Hass“ einen sehr persönlichen und konkreten Einblick in die damalige Zeit und die Auswirkungen des totalitären Regimes auf einzelne Lebensschicksale erhalten. Die persönlichen Fragen der KulturScouts, wie zum Beispiel von Aaron aus Bergisch Gladbach und Carla aus Rösrath: „Was gab Ihnen die Kraft zu überleben?“, werden durch die Schilderungen von Frau Franz im Film aufgegriffen und können eine aufschlussreiche und individuelle Perspektive auf die damalige Zeit geben. „Es freut uns sehr, bei einem solch großartigen Projekt mitmachen zu können“, schreibt die Lehrerin Kathrin Schroeter der LVR Schule am Königsforst begeistert.
Für die KulturScouts, die sich intensiv mit dem Leben von Frau Franz auseinandergesetzt haben, ist das Kooperationsprojekt mit dem Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises eine tolle Möglichkeit, mit einer der wenigen noch lebenden Zeitzeug*innen in Kontakt zu treten. Die Kooperation, die durch die KulturScouts Bergisches Land vermittelt wurde, ist ein gelungenes Beispiel für die Einbindung von außerschulischen Lernorten und Projekten in der Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen und Schulen, besonders bei diesem wichtigen Thema. Auch für Philomena Franz ist die Zusammenarbeit mit den Schulen ein wichtiges Anliegen, wie sie im Interview berichtet: „Mein Mann hat immer zu mir gesagt: Geh in die Schulen, die junge Generation muss das wissen.[…] das hat mir auch wirklich was gegeben, weil ich weiß: es ist angekommen, seelisch und moralisch.“